Clausthal-Zellerfeld: Beleuchtungsplanung für den Marktkirchenplatz

Die Bergstadt Clausthal-Zellerfeld liegt an der Kreuzung zweier wichtiger Nord-Süd- und Ost-West-Verbindungen im Harz. Mittelpunkt des historischen Ortskerns ist der Marktkirchenplatz mit der imposanten Marktkirche „Zum Heiligen Geist“ – Deutschlands größte Holzkirche. Im Zuge von Sanierungsarbeiten an der Außenfassade und der Neugestaltung des Marktkirchenplatzes entstand auch eine neue moderne Beleuchtungsanlage für diesen Bereich – geplant von SSP.

Die Platzbeleuchtung wird über Lichtstelen realisiert, die neben den Anforderungen der DIN EN 13201 für Platzbeleuchtung auch die Beleuchtung der Kirche übernehmen. Hier kommen zur Akzentuierung der Kirche in den Stelen eingefügte Richtstrahler zum Einsatz. Die Beleuchtung sorgt für eine einladende Wirkung, für Sicherheit und Aufenthaltsqualität auch in den Abendstunden.

Die Handlaufbeleuchtung in den Treppenbereichen gewährleistet nicht nur eine sichere Treppenbenutzung, sondern erleichtert auch die Orientierung. Die leichte Baumbeleuchtung schafft auch bei Dunkelheit eine Zonierung und ein spannendes Gesamtbild.

Ziele der Beleuchtung

  • Die Platzsituation soll durch ein ausreichend hohes Beleuchtungsniveau und durch die Wahl der warmweißen Lichtfarbe wahrnehmbar aus dem Straßenverlauf herausragen.
  • Eine gute Ausleuchtung mit hohem Sehkomfort stärkt das Sicherheitsgefühl und führt zu einer guten Nutzung des Platzes.
  • Das Lichtbild soll lebendig wirken: Die hellen Lichtzonen im unmittelbaren Bereich der Leuchten unterscheiden sich deutlich wahrzunehmen von den Platzbereichen mit hoher Distanz zu den Leuchten, sind aber durch weiche Übergänge gekennzeichnet. So erlebt der Besucher das gesamte Spektrum von brillantem Licht unmittelbar unter den Leuchten bis zur „gemütlich“ wirkenden Platzatmosphäre im abendlichen Gesamtbild. Diese Lichtwirkung ist mit dem Einsatz einer Lichttechnik zu erreichen, die das Licht überwiegend nach unten lenkt, d. h. ein im Leuchtenkopf eingebauter Reflektor in Verbindung mit einer leicht diffusen Abdeckung.
  • Die Treppen erhalten im Bereich der Handläufe ein erhöhtes Beleuchtungsniveau.
  • Die Kirche wird im nächtlichen Lichtbild besonders hervorgehoben. Dazu genutzte Scheinwerfer sollen sich technisch und gestalterisch in die Mastleuchten integrieren.
  • Zusätzliche dekorative Lichtelemente und gezieltes Licht für die Bäume ergänzen das Konzept und lenken den Blick.
  • Die Anforderungen der DIN 13201 sollen auch im Bereich der Bushalteflächen erfüllt werden.

Lichtstele – Allgemeinbeleuchtung

  • Gestalterisch attraktiv und zurückhaltend zugleich, technisch auf dem neuesten Stand, sehr gute Lichtverteilung, eine asymmetrische Lichtcharakteristik ist möglich.
  • Die Stelenköpfe in transparenter Ausführung in Verbindung mit dem vertikal offenen Mast lassen Durchblicke zu. Die Leuchte wirkt leicht und erscheint nicht in voller Größe als Lichtkörper.
  • Das schwach mattierte Rohr bewirkt eine leichte Lichtkegelaufweitung mit weichem Verlauf nach außen und eine Reduzierung der Blendung. Der sanfte Lichtverlauf im Rohr lässt die Leuchte in den Abendstunden als bewusstes Gestaltungselement erscheinen, das die Achsen der Platzgestaltung markiert.
  • Integration von bis zu drei Scheinwerfern innerhalb des Oberteils der Leuchte zur Akzentuierung von Fassaden, hohen Bäumen und von Ausstattungselementen wie Bänke und Brunnen.

Treppen

  • In die Handläufe integrierte lineare LED-Leuchten sorgen für ein hohes Beleuchtungsniveau beiderseits des Handlaufs. Auf der hellen Oberfläche der Stufen ist das Licht aus der Distanz gut wahrnehmbar und ermöglicht eine sichere Orientierung.

Bäume

  • Die Baumkronen werden durch Bodeneinbauleuchten ausgeleuchtet, um bei Dunkelheit das Blätterdach für indirektes Licht zu nutzen.

„Sternenteppich“

  • Als Reminiszens an die frühere Brautgasse wird auf dem Pflaster vor dem Haupteingang der Kirche ein „Sternenteppich“ ausgebreitet. Lichtleitfasern in den Pflasterfugen erzeugen kleinste Lichtpunkte und changieren langsam innerhalb eines Farbspektrums.

Römerdenkmal

  • Das Relief auf dem Sockel des Denkmals wird durch eine kleine LED-Leuchte illuminiert.

Verwaltungsgebäude der Unternehmensgruppe Lüder in Hildesheim

Für das Verwaltungsgebäude im Erdgeschoss übernahmen wir die Innenraumplanung, Elektroinstallationsplanung und die Beleuchtungsplanung. Dazu gehörte unter anderem die Auswahl der Leuchten. Wir entschieden uns für Pendelleuchten für die beiden Besprechungstische, Deckeneinbauleuchten als Allgemeinbeleuchtung, Wandaufbauleuchten an der Wendeltreppe und Wandeinbauleuchten im Flur.

In beiden Besprechungsräumen wurde Teppichboden verlegt, Natursteinfliesen im Haupteingang sowie Echtholzparkett als Randfries, im Flur und hinter dem Empfangstresen. Wir planten den Tresen mit Verkleidung in Wischtechnik und den Besprechungstisch. Die Umsetzung erfolgte in Tischlerarbeit. Darüber hinaus waren wir für die Möbelplanung verantwortlich – mit Bürodrehstühlen, Sitzplätzen, Beistelltisch für den Wartebereich, Stühlen für die Besprechungsräume, Garderobe und auf Glas gedruckter Architekturfotografie. Die Planung der Sanitärräume umfasste Natursteinwaschtische, Natursteinfliesen für den Boden, hinterleuchtete Spiegel und WCs.

Lichtmasterplan für die Innenstadt Emsdetten

Das heterogene Gefüge einer Innenstadt wie die Emsdettens entfaltet in der Dunkelheit eine eigene Wirklichkeit und bietet eine nächtliche Erzählung zwischen Tradition und Moderne, zwischen Realität und Imagination, zwischen Dauerhaftem und Temporärem.

Unser Masterplan führt nicht zu einer Ansammlung von illuminierten Einzelobjekten, sondern zu einem attraktiven Gesamtbild mit einzelnen Höhepunkten. Eine derartige, nachhaltig angelegte Lichtplanung eröffnet gerade in den Zeiten des stärker gewordenen Wettbewerbs zwischen den Kommunen neue Möglichkeiten: Die Stadt wird zur nächtlichen Bühne, Stadtbesuche werden in den Abend hinein verlängert, Touristen bleiben über Nacht. Das Licht wird Basis und Bestandteil weiterer Ideen im kulturellen Zusammenhang.

Die Umsetzung der verschiedenen Module des Lichtmasterplans bis hin zur Bauleitung erfolgte durch uns. Hierzu gehörten beleuchtete Handläufe aus Edelstahl, transparente Mastleuchten und illuminierte Wasserfontänen mit innovativer LED-Technik für einen unkomplizierten Farbwechsel.

„LichtArt“ für den Französischen Garten

„LichtArt“ ist ein übergreifendes Beleuchtungskonzept, das die Stadt Celle für die historische Altstadt und den angrenzenden Stadtraum erstellen lässt. Der Planungsfokus liegt auf Objekten, Plätzen und Parks; das Konzept wurde nun um einen weiteren illuminatorischen und gestalterischen Höhepunkt ergänzt: den Französischen Garten.

Die Anlage wurde im 17. Jhd. im Auftrag des Herzogs Georg Wilhelm als „Nutz- und Lustgarten“ angelegt und im 19. Jhd. zum englischen Landschaftspark umgestaltet – mit großen Freiflächen und Sichtbezügen. Der Charakter eines französischen Gartens blieb erhalten, zum Beispiel durch die Zugangstore, den großen Teich mit Fontäne oder durch die doppelreihige Allee als Achse. Diesem Gestaltungsmuster trägt das neue Lichtkonzept von SSP Rechnung, in dessen Rahmen sich auch Teile der Bestandsbeleuchtung wiederfinden.

Dominierende Elemente sind zum einen die Allee als Ost-West-Verbindung, zum anderen der Teich mit der 15 m hohen Fontäne. Als attraktive und publikumswirksame Maßnahme erfährt die Fontäne eine dynamische Lichtinszenierung mit einer Unterleuchtung in wechselnden Farben. Lichtstimmungen und Lichtverläufe lassen sich programmieren und für besondere Anlässe verändern. Vervollständigt wird die Szenerie von zwei illuminierten großen Bäumen, die den Teich säumen.

Die doppelte Lindenallee, die von Tor zu Tor in Ost-West-Richtung den Französischen Garten durchquert, wird tagsüber von Radfahrern und Fußgängern häufig frequentiert. Eine zusätzliche Beleuchtung erlaubt nun die Benutzung auch nach Einbruch der Dunkelheit. Ein weiterer Pluspunkt stellen das relativ offene Laubdach der Linden und der sehr gute Pflegezustand dar – beides begünstigt die attraktive Wirkung einer kronengerichteten Beleuchtung.

Die Scheinwerferinstallation in den Bäumen wurde so ausgeführt, dass diese nicht durch mechanische Einflüsse oder durch die Wärmestrahlung der Leuchten beeinträchtigt werden. Gleichzeitig sind die Installationen gegen witterungsbedingte Astabwürfe geschützt. Auch der Pflegebedarf der Leitungen, die in einem Hohltau innerhalb der Baumkronen verlegt sind, ist langfristig sehr kostengünstig.

Insgesamt führt das neue Lichtkonzept, das punktuell ergänzt und erweitert wird, zu einer Verbesserung des Sicherheitsgefühls der abendlichen Besucher und damit zu einer gesteigerten Nutzung und höheren Aufenthaltsqualität. Nicht zuletzt schafft das Licht- und Schattenspiel unterhalb der Bäume eine ungewöhnliche und zugleich reizvolle Stimmung.